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Bioenergie-Regionen

Bioenergiedörfer decken einen großen Teil des eigenen Energiebedarfs, bestenfalls auch den gesamten Energiebedarf aus regenerativen Energien, insbesondere aus Biomasse. Auch eine Kombination mit anderen regenerativen Energien wird unter diesem Begriff verstanden. Der Einsatz solcher Energiequellen ist besonders für Dörfer in ländlichen, strukturarmen Gebieten prädestiniert.

Bioenergiedorf
Bioenergiedorf, Quelle: BMELV.

Die Biomasse fällt als Abfallprodukt (Gülle, Erntereste) an, aber auch gezielt als nachwachsender Rohstoff (Mais, Getreide und Gräser). In den Biogasanlagen werden diese Rohstoffe vergoren und die entstandene Wärme anschließend in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) in Strom und Wärme umgewandelt. Idealerweise über Blockheizkraftwerke. BHKW's besitzen im Ggs. zu den traditionellen KWK-Anlagen sehr hohe Wirkungsgrade – 80% und mehr. Und als Energiequelle des notwendigen Motors für den Antrieb des Generators wird teilweise jetzt schon Biomasse verwandt. weiterDamit das Projekt in seiner Umsetzung deutschlandweit erfolgreich wird, bedarf es Anstrengungen in Öffentlichkeitsarbeit, Beratungen vor Ort und finanziellen Anreizen. Gerade durch die fallenden Preise für die landwirtschaftlichen Produkte auf dem Weltmarkt bieten sich kaum noch rentable Produktionsbedingungen. Die Biomasseproduktion in Form von nachwachsenden Rohstoffen und Holzernten stellen ein 2. Standbein für die Landwirte dar. Gestaffelt nach Anlagengröße gibt das EEG 2012 Vorgaben für die Form und Höhe der Vergütung. So stehen neben der Grundvergütung, ein NaWaRo-Bonus, Gülle-Bonus, Landschaftspflegematerial-Bonus, Emissionsminderungsbonus, Technologie-Bonus und KWK-Bonus zur Verfügung. Des Weiteren gibt es zahlreiche Fördemaßnahmen der EU, dem Bund und den Ländern.

Fördermaßmahmen

Mit dem Wettbewerb “Bioenergie-Regionen” fördert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Netzwerke mit ihren innovativen Konzepten, die die Entwicklungschancen der Bioenergie für sich nutzen. Es soll die regionale Wertschöpfung erhöhen, Arbeitsplätze in dünn besiedelten Gebieten schaffen, den ländlichen Standort für Unternehmen attraktiv machen und damit die Landflucht der jüngeren Bevölkerung verringern. Mitte März 2009 entschied eine Fachjury welche 25 von insgesamt 210 Bewerber.

Regionen die bis zu 400.000 Euro Fördermittel erhalten. Bis 2012 sollen die Gewinner-Regionen verschiedenste kommunikative Maßnahmen mit Hilfe der Förderung umsetzen. Jetzt, zur Halbzeit präsentieren sich am 27. und 28. Oktober die Bioenergie-Regionen im Rahmen eines Fachkongresses “Bioenergie-Regionen – Chancen für ländliche Räume”gemeinsam der breiten Öffentlichkeit. Wissenschaftler ziehen auf diesem Kongress eine Zwischenbilanz dieses Wettbewerbes und stellen über die Teilbereiche “Untersuchung der politisch-gesellschaftlichen Entwicklungs- und Steuerungsprozesse” und zum anderem “die Untersuchung der technisch-ökonomischen Aspekte”, begleitend die Chancen von Bioenergie im ländlichen Raum vor.

Ausgewälte Regionen

Die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber, als Teilnehmer dieses Fachkongresses plant den Aufbau eines dezentralen, autarken strom- und wärme Energieversorgungssystems über die Nutzung von der erneuerbaren Energiequelle Biomasse. Dabei sollen auch bisher nicht genutzte Freiflächen einbezogen werden. Des Weiteren ist die Akquise von Privatpersonen als Lieferanten von Erneuerbaren Energieträgern angedacht. Ein Forschungszentrum soll helfen, innovative Anbausysteme zu entwickeln und zur Konfliktentschärfung zwischen dem Anbau regenerativer Energien und landwirtschaftlich genutzter Flächen beitragen.

Die Bioenergie-Region Mittelhessen will über ihr Konzept bisher ungenutzte Potenziale an Biomasse, wie Holz, Grünlandaufwüchse und Schnittgut aus der Landschaftspflege erschließen. Des Weiteren strebt sie eine Vernetzung und Nutzung regionaler Wissens-Technik- und Biomassepotenziale im Sinne der Nachhaltigkeit an, will regionaler Stoffkreisläufe und die der regionalen Wertschöpfung entwickeln, den dem Einsatz weiterer erneuerbarer Energienprüfen und Maßnahmen zur Entwicklung und Schaffung zukunfts-fähiger Arbeitsplätze treffen. Als Projekte sind die die Nutzung von Grass als Biomasse für Biogasanlagen, die Herstellung von Naturkohle aus Biomasse unter Nutzung der entstehenden Abwärme, eine gesteigerte Energieeffizienz bei der Nutzung feucht konservierter Biomassen (Silagen) und eine Energieeffiziente Dorferneuerung angedacht.

Im Zusammenhang mit der Ausschreibung der Förderung Bioenergie-Regionen besucht Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner am 02.11.10 das Bioenergieregion Cochem-Zell, Um sich über die Entwicklung dieser Region zu informieren wird sie dort mit den Akteuren des Netzwerkes zusammentreffen. Dabei sollen ihr seitens der Akteure ihre Maßnahmen ein nachhaltiges Bioenergienetzwerk zu schaffen, vorgestellt werden. Durch die Nutzung von heimischer Biomasse die regionale Wertschöpfung, insbesondere im ländlichen Raum, gestärkt und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag geleistet, um die Klimaschutzziele von Cochem-Zell zu erfüllen. So sollen bis zum Jahr 2020 die CO2-Emssionen um 50 % reduziert, langfristig vollständig kompensiert werden. Das Vorhaben des Landkreises begleiten bisher 45 Netzwerkpartner, die sich auf verschiedene Art und Weise einbringen.

Mit diesen Fördermaßnahmen will die Bundesregierung auch ihre im Energiekonzept vom 28.09.2010 selbst gesetzten Ziele, die Minderung der Treibhausgasemissionen bis zu dem Jahr 2020 um 40 % gegenüber dem Jahr 1990 zu senken, zum anderen den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 um 50 %, 65 % bis 2040, 80 % bis 2050 zu erhöhen, verwirklichen. Hierzu bedarf es allerdings auch der Modernisierung der Stromnetze, die laut der DENA II Studie erheblich hinterherhinkt und so die Realisierung eines prognoszitierten Anstiegs des Anteils an der Stromerzeugung erneuerbaren Energien erheblich erschwert. Zudem möchte das BMELV über den Wettbewerb einen Impuls für den Ausbau des Wirtschaftsstandorts ländlicher Raum geben. Von rund 300.000 Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien werden über 100.000 allein der Bioenergie zugerechnet. Diese sollen in der Zukunft weiteausgebaut werden. “Gerade in den ländlichen Regionen wird auf Bioenergie gesetzt. Das ist eine Entscheidung für Unabhängigkeit, für eine Energieversorgung mit Zukunft”, sagte Klöckner. über die stoffliche Nutzung ergibt sich eine weiteres Potential zur Verarbeitung nachwachsenderr Rohstoffe. Sie ist, im Ggs. Zur energetischen Nutzung, nicht nur für die Erzeuger interessant, sondern schafft auch in einem Kaskadenprinzip indirekte Arbeitsplätze. So z.B. als Biowerkstoffe in der Automobilindustrie oder als Basisstoff für Farben und Lacke in der chemischen Industrie.