Das Projekt - „Audi balanced mobility” - wirtschaftliche Einsatzmöglichkeiten der Erneuerbaren Energien.
Die AUDI AG will diesen Prozess im industriellen Maßstab prüfen. Mit einer Leistung von ca. 6,3 MWel, und 3,25 MW produziertem Biomethan wird von dem Unternehmen SolarFuel GmbH in Werthe, Niedersachsen, die erste industrielle Pilotanlage gebaut. Im Juli 2011 erfolgte der Spatenstich. Pro Jahr wird die Anlage etwa 1.000 Tonnen e-gas mit einem Wirkungsgrad von 52% ohne Wärmenutzung produzieren und dabei 2.800 Tonnen CO2 binden. Am 12. und 13.05.2011 stellte Audi das e-gas projekt in Hamburg der Öffentlichkeit vor. „Bauplanung und Engineering starten im Juni 2011, die Fertigstellung ist für 2013 geplant”, sagt Dr. Karl Maria Grünauer, Finanzchef und Kundenverantwortlicher für Audi bei der SolarFuel. Die für die Hydrolyse benötige Energie entstammt aus 4 Offshore-Windanlagen, die jährlich 53 GWh Strom erzeugen. Als Quelle des für den Prozess benötigten CO2 dient eine Biogasanlage des Partners EWE. Ein mit e-gas betriebenes Erdgas-Auto der Kompaktklasse emittiert, nach Aussage des Unternehmens, pro km weniger als 30 Gramm CO2-Äquivalente, wenn man nicht die Emission am Auspuff, sondern die well-to-wheel Bilanz (von der Quelle zum Rad) betrachtet. Dabei sind die CO2-Werte zum Bau von Windkraftanlagen mit einberechnet.
„Ökologie und Ökonomie im Einklang: Das ist die größte Herausforderung der Zukunft. Dafür müssen wir Mobilität ganzheitlich ins Gleichgewicht bringen – und zwar mit dem Menschen, seinen neuen Werten und mit der Umwelt. Die CO2-neutrale Mobilität ist unser Ziel”, sagt Audi-Chef Rupert Stadler. Und: „Auf dem Weg dorthin nutzen wir konsequent sauberen Strom. Wir produzieren klimafreundliche Kraftstoffe und prägen eine neue Haltung, für die unser ganzes Unternehmen steht. Das ist das Ziel von Audi balanced mobility.”
Der im Jahr 2013 auf den Markt kommende Audi A3 TCNG ist bivalent ausgelegt. Der Antrieb erfolgt über 2 Unterflur Gasdrucktanks mit einem Druck von 200 bar. Die Leistung einer 3,6 MWh Windenergieanlage, mit einer Laufzeit von 1 Minute sorgt für eine Reichweite von ca. 400 km. Sind diese leer und keine der schon bestehenden 900 CNG-Tankstellen erreichbar, fährt das Auto mit Benzin weiter. Laut Aussage von Herrn Strohbach, AUDI AG soll der fossile Kraftstoff primär für den Start genutzt werden. Die CNG-Technik (CNG = Compressed Natural Gas) ist nicht neu. Schon im Jahr 2005 präsentierte während der Auto Mobil International (AMI) in Leipzig (2. bis 10. April) der Automobilhersteller Ford den Ford Focus C-MAX mit Erdgasantrieb. Die Sicherstellung des Antriebs mit Biomethan erfolgt indirekt. Die AUDI AG hat sich verpflichtet, so viel Biomethan in das Erdgasnetz einzuspeisen, wie an den Tankstellen gemessenen Bedarf. Der große Vorteil gegenüber den Elektroautos liegt in der universellen Verfügbarkeit der Energieform. Das Konzept der Umwandlung von Windstrom in Biogas mit seiner anschließenden Speicherung in Erdgasnetze bietet Versorgungssicherheit bei gleichzeitig sehr geringen CO2-Emissionen. Der Strom für die Elektrovariante lässt sich zwar auch durch KWK-Anlagen aus dem Erdgas rückverstromen, ist aber viel aufwendiger als die direkte Nutzung.
In einem Statement äußerte sich der Umweltwissenschaftler und Ko-Präsident des Internationalen Ressourcen Panel Ernst Ulrich von Weizsäcker sehr positiv dem Vorhaben von Audi gegenüber.
Ich wünsche mir eine umweltfreundliche, nachhaltige Mobilität. Dazu passt auch das e-gas project von Audi und seine praxisnahe Umsetzung. Damit kann ein gutes Stück CO2-neutrale Mobilität verwirklicht werden.