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Das Biokohle-Verfahren

Schon Mitte des Jahres 2010 hat die RWE Innogy und Topell Energy in den Niederlanden eine Anlage zur Produktion von Biokohlepellets errichtet. In ihr testeten die Unternehmen ein von Topell Energy entwickeltes Verfahren im industriellen Maßstab. Bei der Innogy-Biokohleanlage kommt ein besonderes Biokohle-Verfahren, in der Fachsprache „Torrefizierung” genannt, zum Einsatz. Torrefizierung bezeichnet die thermische Behandlung von Biomasse unter Luftabschluss bei relativ niedrigen Temperaturen von 260 bis 300°C durch eine pyrolytische Zersetzung. In dem Prozess wird Biomasse, meist Holz, zunächst vorgetrocknet und aufgeheizt, dann erfolgt die teilweise pyrolytische Zersetzung. Dabei entweichen neben Wasser vor allem sauerstoffhaltige Verbindungen mit niedrigem Heizwert wie Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid und organische Säuren. Durch Torrefizierung wird ein stabiler Wassergehalt von nur 3 % erreicht während Rauchgas erzeugende Stoffe entfernt werden.

Biokohle ist durch Pyrolyse oder hydrothermale Karbonisierung "verkohlte" Biomasse. In ihrer Herstellung und ihren Eigenschaften ähnelt Biokohle konventioneller Holzkohle. Der Brennwert liegt zwischen der von Braun- und Steinkohle. Die kleinen, fast schwarzen Pellets sind ideal zur Vergasung geeignet und besitzen im Vergleich zu Holzschnitzeln eine mehr als 16-fache Energiedichte. Die Biokohle ist leicht zu transportieren. Bei einer Verfeuerung in herkömmlichen Kohlekraftwerken zusammen mit herkömmlicher Kohle verhalten sich die Biokohle-Pellets „unauffällig”. Es ist weder eine gesonderte Lagerung noch eine Zerkleinerung notwendig. zurück